hasani

Es ist ein Skandal, in einem reichen Land wie Österreich für das Mindestmaß an menschlichen Bedürfnissen die Stimme erheben zu müssen. Eine Politik, die von Zugewanderten Anpassung verlangt, entledigt sich jener, die längst integriert sind. Ein Staat, der die Erklärung der Menschenrechte unterschrieb, entschlägt sich seiner Verantwortung gegenüber Opfern der Tortur und will sie abweisen, will sie ausweisen, will sie des neuen Zuhauses berauben.
Die UN-Antifolterkonvention unterzeichnet zu haben, bedeutet nicht bloß selbst keine Folter auszuüben, sondern verpflichtet uns die Qual nicht fortzusetzen und die Verletzungen nicht zu missachten. Wer das Leid leugnet, wird zum Komplizen der Täter. Wer dem Flüchtling die Anerkennung und den Schutz verweigert, setzt die Vertreibung fort. Wer das Opfer in seiner Not negiert, löscht es ein zweites Mal aus. Wer es gar fortjagt, nachdem es erst mühsam wieder zu sich fand, führt die Folter weiter. Die Familie Hasani darf nicht erneut vertrieben werden.
Doron Rabinovici
1020 Wien